Bedienungsanleitung, Inspiration oder: Wir haften nicht für Nachahmer

Peitsche aus LAN-Kabeln

Kleiner Helfer im täglichen Sys-Admin-Alltag

Es ist Montag Vormittag, eigentlich ein Wunder, mich im Operator-Sessel anzutreffen, aber Freitag
ist der zweite Teil von DOOM erschienen und der läuft nirgendwo besser als auf dem Hauptrechner.
Plötzlich klingelt das Telefon. Ich klemme mir den Hörer unters Kinn, während ich diese verflixte
gelbe Schlüsselkarte suche.

„Ja“ sage ich, gehetzt von der Horde Dämonen auf dem Überwachungsmonitor.

„Der Computer ist zu langsam, ich warte schon seit einer halben Stunde darauf, dass sich dieser
Text öffnet!“ quäkt es am anderen Ende.

„Wie lautet denn Ihr Username?“ Er sagt ihn mir. Es ist einer der Creeps, die ich vorsorglich vom
System geschmissen habe, damit mir nicht mitten in der Partie die Performance flöten geht.
Ich schaue auf den Kalender, „gefährliche Mikrowellenstrahlung“.

„Ich kann hier kein Problem mit Ihrem Account feststellen, das Problem muss auf Ihrer Seite liegen.
Sagen Sie, haben Sie eine Mikrowelle in der Nähe?“
Ich war nur eine Sekunde abgelenkt, da werde ich trotz zweiläufiger Schrottflinte von einer Horde
Dämonen dahingerafft.
„Nebenan in der Küche steht eine. Warum?“
„Mikrowellenstrahlung kann sich verheerend auf Datenkabel auswirken, wussten Sie das etwa
nicht?“
„Nein…“
„Bei Ihnen hat es wahrscheinlich einen ERROR in Layer 8 verursacht.“
„Ohh… Was kann man denn da machen? Brauche ich ein anderes Büro?“
„Nein, Sie müssten sich nur ein speziell abgeschirmtes Datenkabel bei mir abholen, damit die Daten
in Zukunft auch bei Ihnen ankommen.“
„Ah… gut. Soll ich mich gleich auf den Weg machen?“
„Sicher.“
Wer meinen Space Marine tötet, muss unmittelbar büßen.
Ich suche in der untersten Schublade nach der ultimativen Bestrafung. Nach 2 Minuten habe ich Sie
gefunden, die Cat5 O´Nine Tails. Jetzt bleibt mir noch genug Zeit, seine Daten zu löschen und sein
Passwort auf woj oven, Klingonisch für Mikrowelle, zu setzen. Da kommt der nie drauf.
Es klopft an die Tür, herein tritt der Archetyp eines DAU.
„Ich komme wegen des Kabels.“
„Ja, ja richtig“ sage ich und lege die Cat5 O’Nine Tails auf den HELPDESK FROM HELL.
Der DAU schaut ungläubig. „Das soll mein Kabel sein? Sieht eher aus wie eine Peitsche.“
„Sehen Sie nicht, das sind STP AWG26 Kabel nach ISO/IEC-11801 mit RJ45-Steckern, das
beschleunigt Ihre Daten mindestens auf 93/173 eines Googolbits!“
Dummy mode on.
„Ja, ja natürlich.“ Er nimmt die Peitsche und dreht sich Richtung Tür.
„Warten Sie, wissen Sie denn überhaupt, wie man so ein Kabel benutzt?“
„Ich suche nach dem Kabel mit denselben Steckern und tausche es?“
Erstaunlich helle für einen DAU.
„So einfach geht das nicht, das ist ein Hochgeschwindigkeitskabel, das braucht eine 100% sichere
Verbindung sonst fliegen Ihnen Ihre Daten mit Lichtgeschwindigkeit um die Ohren!“
Auf seinem Gesicht macht sich Entsetzen breit. „Was muss ich denn machen?“
„Sie müssen die Kontakte mit Eisen sichern, das gewährleistet eine konstante Verbindung und hält
die Daten sicher in der Leitung“
„Eisen … wie… woher?“
„Es geht auch eine eisenhaltige Flüssigkeit, haben Sie in letzter Zeit ausreichend Spinat gegessen?“
„Ja… ich glaube schon?“
„Hervorragend, dann brauchen Sie nur ihr Blut auf den Kontakten. Aber machen Sie auf keinen Fall
nur einen Piks am Finger, dort ist viel zu wenig Eisen, am besten wäre etwas vom Rücken.“
„Moment…“
„Glauben Sie mir das ist die einzige Möglichkeit für guten Empfang bei Ihnen, sonst schaffen es die
Daten nie zu Ihrem Büro“
„Ja … wenn das so ist.“ Er trottet langsam davon.
5 Minuten später lasse ich mich in die benachbarte Küche durchstellen. Ein Frau meldet sich:
„Mazekowski hier.“ Im Hintergrund ist ein lautes Knallen zu hören gefolgt von einem Wimmern.
„´tschuldigung hab mich verwählt.“
Dieser Space Marine wäre gerächt.

Bestellung auf eigene Gefahr.

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