Aluminium Hüte, RFID und Handystrahlung.

25. Oktober 2013 Gesine Neue Produkte

Viele von Euch kennen ja DasKeyboard – einen der führenden Hersteller von mechanischen Tastaturen, die auch bei uns erhältlich sind.

Das DasKeyboard Team hat nun eine Zubehör-Reihe herausgebracht, der sie den schönen Namen HackShield gegeben hat. Dahinter verbergen sich Taschen unterschiedlichen Formates (Rucksack, Umhängetasche) sowie ein Portemonnaie, die allesamt aus einem Material hergestellt sind, welches elektromagnetisch Wellen blockiert.

DasKeyboard HackShield Rucksack

DasKeyboard HackShield Rucksack

Mit Hilfe von elektromagnetischen Wellen (die auch gern mal „Strahlung“ genannt werden und die im Verruf stehen, unnötig viele und zerstörerische Zellen im Körper wachsen lassen zu können) kann man viele gute, aber wiederum auch allerhand unschöne Dinge anstellen.

Die RFID Technik (Radio Frequency Identification) bspw. bedient sich dieser Wellen, um Deine Daten, die in Kreditkarten, Deinem Personalausweis, der Bahncard, Eintrittskarten zu Konzerten und etlichem mehr abgespeichert sind, auszulesen. Das ist erstmal nichts Negatives, sondern überaus praktisch. So kannst Du mit Hilfe von NFC (Near Field Communication) Deine Fahrkarte am Automaten mit Deinem Handy bezahlen, im Fitnessstudio wirst Du beim Ein- und Ausgang mit einem kleinen Plastikchip (der einen Microcontroller enthält) registriert und das Personal kann gleich am Computer sehen, ob Du wirklich derjenige welche bist, der den Monatsbeitrag zahlt und wenn Du in einem bestimmten Restaurant isst, wird deine Mahlzeit auf einer Karte gespeichert, die erst an der Kasse ausgelesen wird, wo Du dann bezahlst. Alles super. Aber was ist mit dem gefürchteten Datendiebstahl? Was, wenn jemand Deine Kreditkartendaten ohne Deine Authorisierung liest?

RFID Themes

Um das zu verhindern, hast Du nun zwei Möglichkeiten: Entweder Du wickelst alle Deine Unterlagen, die potentiell RFID „gefährdet“ sind, in Alufolie ein (was zwar ganz cool aus sieht, sich in der täglichen Praxis-Anwendung jedoch als wenig zweckdienlich erweist) – oder aber Du steckst sie in das HackShield Portemonnaie, bzw. die HackShield Taschen.

DasKeyboard HackShield Schultertasche

DasKeyboard HackShield Schultertasche

Der geneigte Leser mag nun denken „bei der geringen Reichweite von RFID Lesegeräten ist es doch mehr als unwahrscheinlich, dass meine Daten gehackt werden, ohne dass ich davon etwas mitbekomme“ – Beim Lesegerät des neuen Personalausweises beträgt die Reichweite, um ein Beispiel zu nennen, gerade mal 3cm. Selbst bei batteriebetriebenen, aktiv funkenden RFID Tags (die z.B. bei Dauerparkkarten eingesetzt werden, damit die Parkschranke automatisch hochgeht, wenn man mit dem Auto ran fährt) beträgt die realistische Reichweite nur 1-2m.

Aber stell Dir mal vor, Du bist Samstags in der Innenstadt, großes Menschengetümmel, viele Leute um Dich herum – wenn jemand nun in der Masse ein selbstgebasteltes Lesegerät an Dein in der Hosentasche geführtes Portemonnaie hält, wirst Du das ganz bestimmt nicht mitbekommen. Du kannst dann eher noch froh sein, wenn Dir die Geldbörse nicht komplett abhanden kommt ;)

DasKeyboard HackShield Portemonnaie

DasKeyboard HackShield Portemonnaie

Die Taschen, bzw. der Rucksack haben darüber hinaus noch einen weiteren entscheidenen Vorteil: Du kannst Dein Handy, bzw. Smartphone und ebenfalls auch Dein UMTS-fähiges Notebook oder Tablet darin verstauen. Weshalb Du das tun solltest? Weil dann sämtliche Funksignale des Handynetzes am Material der Taschen abgeblockt werden und Dein Telefon nicht mehr erreichen können. Das bedeutet, dass Du nicht mehr angerufen werden kannst – was erstmal wie ein Nachteil wirkt – es bedeutet aber auch, dass Du nicht mehr geortet werden kannst – was ein Vorteil sein kann.

Handy aus

Du bist somit nie zur falschen Zeit am falschen Ort und kannst nicht zu Unrecht eines Verbrechens verdächtigt werden, das jemand begangen hat, der sich zufällig zur selben Zeit wie Du in der selben Funkzelle befunden hat. Die Funknetze werden ja gerne mal überwacht – die Signaturen der Mobiltelefone werden gespeichert und darüber kann dann festgestellt werden, wer genau wann wo unterwegs war. Keine schöne Vorstellung. Klar gibt es Menschen, die ihr komplettes Leben Google zur Verfügung stellen und freiwillig bei Facebook posten, wann sie sich wo warum und wie lange aufgehalten haben (und möglicherweise auch, wie schnell sie dabei unterwegs waren), aber das ist ja eine selbst getroffene Entscheidung – dass über Deine Handysignatur ein Profil von Dir erstellt werden kann mit allen Orten, an denen Du Dich aufgehalten hast, allerdings nicht.

Lauschposten

Jetzt magst Du denken „das ist immer noch kein Grund, so viel Geld für eine HackShield Tasche auszugeben, ich schalte mein Handy einfach aus“. Das allerdings ist kein Schutz vor Ortung. Auch im ausgeschalteten Zustand sendet Dein Handy eventuell noch Funksignale aus (zwar erheblich weniger, aber immer noch in hinreichender Menge, um Deinen Aufenthaltsort zu bestimmen). Das einzige, was hilft, ist, den Akku rauszunehmen – doof nur, dass dies bei modernen Smart- oder iPhones nicht mehr möglich ist (und an solchen Stellen setzen Verschwörungstheorien an…). Außerdem dauert es ja auch immer eine halbe bis eine Minute, bis so ein ausgeschaltetes Handy wieder voll einsatzbereit ist – liegt es in einer HackShield Tasche, brauchst Du es nur herauszunehmen und bist sofort wieder erreichbar.

Die einzige Frage, die sich nun noch stellt, ist, weshalb dasKeyboard ihrer HackShield Serie keine Handytasche hinzugefügt hat – wäre doch praktisch. Vielleicht kommt das ja noch. ;)

Wir würden nun gerne von Euch wissen, wie Ihr das seht. Braucht die Welt Produkte wie diese oder ist das nur was für die Fraktion mit den Aluminium-Hüten? Ist die „Angst“ vor Datendiebstahl absolut berechtigt oder völlig übertrieben? Habt Ihr möglicherweise schon selbst Erfahrung damit gemacht? Wir freuen uns über Eure Meinungen!

Tags: DasKeyboard, Elektromagnetismus, HackShield, Handy, Handy Strahlung, RFID, Smartphone

Gesine

Gesine war bei uns die Ansprechpartnerin für Euch auf Facebook und Twitter. Leider hat sie uns Anfang Dezember 2014 verlassen :(

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