Review Nr. 3 von Frank Bartsch: Mass Effect

14. März 2013 Gesine Spiele

Alle zwei Wochen am Donnerstag gibt es an dieser Stelle eine ‚etwas andere‘ Spiele Review von Frank Bartsch – nun schon das dritte Mal :) In dieser Folge geht es um die großartige Mass Effect Reihe – der Stil ist nun ein wenig anders, als Ihr es von ihm gewohnt seid, nämlich in Briefform :) wir hoffen, dass es Euch gefällt :)

Es ist soweit. Eine Review zu einer fantastischen, jahrelangen währenden Videospielreihe steht an. Eine Reihe, die so hohe Erwartungen im Verlauf an das eigene Ende geschürt hat, dass der Shitstorm nach dem letzten Teil gar nicht vermeidbar gewesen ist. Es ist nun mal nicht leicht ein Meisterwerk zur Zufriedenheit so vieler Spieler enden zu lassen. Und genauso herausfordernd ist eine Review zu einer so komplexen Saga wie Mass Effect. Doch Gesine hat sich einen Artikel darüber gewünscht. Also gibt es diese Review speziell für Gesine. Der Spoiler-Faktor ist bei dieser Review übrigens sehr hoch!

Mass Effect 2Liebe Gesine,
lange kennen wir uns noch nicht. Doch ich kenne seit kurzem zumindest Deine Vorliebe für Mass Effect. Noch weiß ich nicht genau, was Du denn an dieser Serie schätzt. Sind es die tiefgründigen Charaktere? Ist es die Entscheidungsfreiheit, die Dich zum Konfliktlöser oder -schaffer werden lässt? Oder haben es Dir einfach die schlüpfrigen Flirt- und Sexszenen im Spiel angetan? Ich bin da noch unschlüssig.

Unschlüssig bin ich auch darüber, ob die Serie einen guten Start im ersten Teil hingelegt hat. Als reiner PS3-Zocker komme ich nämlich erst seit Kurzem in den Genuss des ersten Ablegers (und gezockt habe ich den noch nicht).

Doch Teil Zwei hat mich so richtig geflasht. Der Beginn nach der Zerstörung der Normandy war zwar etwas lahm, doch als ich das erste Mal Miranda in ihrem hautengen Outfit gesehen habe, freute ich mich über jede Kameraeinstellung, die Shepards Kollegin von der vorteilhaft rückwärtigen Ansicht zeigte. Für Dich war Miranda eher uninteressant, oder?

Ja, ich fand sie sogar recht zickig im Verlauf der Geschichte. Und was meinst Du zu Jacob? Trotz Vater-Komplex ein ziemlich männlicher Typ, nicht wahr?

Doch zurück zur Geschichte. Ich fand es toll, dass sich Shepard notgedrungen mit dem Unbekannten zusammen getan hat (der mich oft an den rauchenden Informanten aus Akte X erinnert hat), um die Welt vor den Reapern zu beschützen. Ich wurde später aber immer ausfälliger gegenüber dieses Bastardes – um die Begrifflichkeit mal auf den Punkt zu bringen. Die Weltrettung habe ich in den zahlreichen Kämpfen meist mit meinem persönlichen Dream-Team Kasumi und Grunt unternommen – trotzdem ist Garrus mein bester Kumpel gewesen. Garrus durfte in der Selbstmord-Mission am Ende daher auch das andere Team leiten. Was war denn Deine Lieblings-Kombination im zweiten Teil?

Mass Effect 2

Mass Effect 2

Mass Effect 2

Thane fand ich übrigens blöd und bestand seine Mission als einzige auch nicht – danach fand er mich auch blöd. Naja. Besonders mochte ich Tali und ihre bescheidene Zurückhaltung. Ich verzichtete auf heißen Sex mit Miranda oder auch Jack und sorgte eher für ein verlegenes Lächeln bei Tali (also ich vermute, dass sie lächeln kann). Für mich  verdient der zweite Teil jedenfalls eine 1+. (ich könnte noch weiter mit Dir über die Charaktere und Verwicklungen in der Citadel sprechen, aber dazu trinken wir mal einen Kaffee, oder auch Kakao).

Teil Drei schürte schier unerreichbare Erwartungen. Dem war auch so. Für mich bekommt der Teil daher auch eine 2-. Das ist einfach erklärt. In meiner Version stürzt sich Tali eine Klippe herunter, wegen meiner Entscheidung im Sinne des Bestands der Galaxie. Das fand ich erschütternd. Gut, mein Fehler-den bügel ich beim nächsten Spielen nochmal aus. Zudem ließ ich mich von der blauen Schönheit Liara trösten. Aber jetzt wieder objektiv: Die Ballerei nahm im letzten Teil einfach überhand. Die Gegnerwellen kosteten mich streckenweise ziemlich viele Nerven. Zudem war enttäuschend, dass Entscheidungen aus dem zweiten Teil kaum Beachtung fanden. Dass lediglich Miranda bei meiner Selbstmord-Mission aus dem vorherigen Teil das Zeitliche segnete hatte kaum Auswirkungen. Ja, ich musste sogar gegen Jack kämpfen. Hrmpf. Naja. Ich schickte im dritten Teil gern Shepard zusammen mit EDI und Javik (der viel zu spät erschien) in den Kampf.

Mass Effect 3

Mass Effect 3

Mass Effect 3

Apropos Shepard. Die Traumsequenzen mit dem kleinen Jungen wirkten schon ziemlich aufgesetzt, oder? Doch trotzdem glänzte Shepard. Er glänzte als Motivator für die gesamte Galaxie. Als Motivator in seiner letzten Ansprache auf dem Schlachtfeld Erde. Da bin sogar ich geneigt, den oft inflationär verwendeten Begriff „episch“ dafür zu verwenden.

Und dann kam das Ende. Wie soll nur eine Serie enden, die für Trickfilme, Comics, Bücher und noch mehr Fantasie bei uns gesorgt hat? Eins ist zumindest klar: Definitiv nicht so, wie es letztendlich BioWare getan hat. Die Schluss-Sequenz ist enttäuschend kurz und austauschbar gewesen.
Auch das Nachbessern durch die Entwickler brachte keine Besserung. Das sah der Großteil der Spielergemeinde ähnlich. Was sagst Du denn dazu?
Aber blicken wir doch mal voraus. Mass Effect geht ja definitiv weiter. Doch ohne Shepard und komplett abseits dieser Geschichte. Die neue Story soll zudem weder Prequel noch Sequel sein. Doch wie kann der Retter der kompletten Galaxie da künftig ignoriert werden? Wie stellst Du Dir das denn vor?

Ich hoffe der Brief regt Dich dazu an, mal wieder in die Geschichte von Mass Effect abzutauchen, denn es lohnt sich ungemein. Trotz einiger erzählerischer Schwächen vor allem im dritten Teil hat BioWare da Ordentlich was hingelegt. Mass Effect gehört definitiv in eine Hall of Fame für Videospiele, da es Massen bewegt (ein Wortspiel zum Abschluss). Ich lade mir jetzt erst einmal den ersten Teil herunter und genieße die Trilogie in Gänze. Mach’s gut, Dein Frank.

Hinweis: Alle hier verwendeten Bilder (Screenshots) sind Eigentum von Bioware – EA International (Studio and Publishing) Ltd.

Tags: Frank Bartsch, Game Review, Mass Effect, Spiele Review

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