Unsere aufmerksame Kundin Eleanor hat ein gravierendes Problem mit unserer Homepage. Sie geht so weit, dass sie sogar von Ekelgefühlen spricht :O Es ging ihr um dieses Bild:
Ekelhaft!
Aber am besten lassen wir sie selbst sprechen. Folgende Nachricht traf letzte Woche bei uns ein:
Hallo liebes getdigital.de-Kundenservice-Team!
Ich habe ein DRINGENDES Anliegen bezüglich einer fehlerhaften
Abbildung auf Eurer Homepage. Wenn Ihr nicht für das Layout der
Homepage zuständig seid, dann leitet meine email doch bitte an
diejenige Person weiter. :)Also, es geht um die Seite
https://www.getdigital.de/shop/wissenschaftliches und auch die
folgenden Unterkategorien-Seiten. Dort sieht man eine
Molekülstrukturformel (die unterste Abbildung, die „zwei Sechsecke“;
s. auch Bild im Anhang). Diese Abbildung ist einfach falsch. Und mit
falsch meine ich, dass dort DAS, wirklich DAS (!) No-Go der
organischen Chemie passiert ist, der Super-GAU der Strukturformeln
sozusagen. Es ist so schlimm, dass sich jedem Chemiker/Biologen/ und
Leuten mit etwas Ahnung von organischer Chemie die Füßnägel
hochkringeln, die Augen schmerzen, ja sich gar ein Ekelgefühl im
Bauchraum entwickelt. (Ich übertreibe nur leicht. :))
Zur Erklärung: Das, was man dort sieht – ich mag es kaum hinschreiben
– ist ein FÜNFbindiges Kohlenstoffatom! Sowas existiert NICHT. (Für
Interessierte oder Besserwisser: Carbonium-Ion recherchieren; ist die
einzige Ausnahme).
Ich habe dazu mal eine Skizze angefertigt (s. Anhang), damit die
Thematik auch für jemanden, der nicht fit in org. Chemie ist,
vielleicht verständlich wird. Jeder „Strich“ stellt eine Bindung dar,
an jedem „Knick“ und an jedem Ende eines Striches steht ein
Kohlenstoffatom (C), abgesättigt mit Wasserstoffatomen (H), bis VIER
Bindungen (das Maximum, was bei Kohlenstoff so geht) erreicht sind (H
und -Bindungen werden i.d.R. nicht gezeichnet aus Zeitgründen). Das
rot markierte C hat nun fünf Striche, d.h. fünf Bindungen und das ist
nunmal so nicht existent.Normalerweise würde ich nicht so besserwisserische emails versenden,
aber dieser Fall grenzt schon an seelische Gewalt. ;)Ich würde mich freuen, wenn jemand vom getdigital-Team etwas dagegen
unternehmen kann und wird!Ansonsten freue ich mich immer über Euer Angebot, empfehle Euch immer
gerne weiter und bin vollkommen zufrieden mit Eurer Dienstleistung.
Weiter so. :)Mit hoffnungsvollen Grüßen
(und ich hoffe, meine humoristischen Überspitzungen kommen auch
dementsprechend an)
An der Nachricht war dieses Bild angehängt:
Kohlenstoff und seine Bindungen
Gerade als Nerdshop können wir das natürlich nicht auf uns sitzen lassen! Unser Kundenservice-Held David hat deswegen gleich alle Register gezogen und eine dringende Warnmeldung an die Geschäftsführung geschickt und erstmal die Kundin beruhigt:
vielen Dank für Deine Nachricht und Deine Erläuterungen. Lass mich mal
ganz kurz in meiner Kiste billiger Ausreden wühlen…„Das war ein absichtlicher Test, den Du bestanden hast“ – „Es handelt sich
dabei ja nur um eine künstlerische Darstellung“ – „Wir mussten das leider
so machen, weil das Banner sonst mit einer Unwucht schief hängen würde“ –
„Jaaa, wir sind so gut, dass unsere Kohlenstoffbindungen FÜNFbündig sind!
Nehmt das, Naturgesetze! #thuglife“Das ist alles Quatsch, ich muss meine Kiste aktualisieren! Ich leite Deinen
Hinweis umgehend weiter, da wird man sich sehr gerne darum kümmern. Am besten
schnell genug, bevor unsere eigenen Chemiker und Biologen, die hier arbeiten,
darauf aufmerksam werden und wir die schmerzverzerrten Gesichter ertragen müssen.
An Deiner eMail ist im Übrigen Nichts besserwisserisch. Da wir uns selbst als
Geeks und Nerds sehen, nehmen wir Dein Anliegen sehr ernst und ich kann Dir
gar nicht sagen, wie unangenehm uns der Fehler ist.Zurück zu den Ausreden, dieses Mal aber ernsthaft und nicht billig, werde
ich Dich wahrscheinlich um etwas Geduld bitten müssen. Der Vorgang wird
gut und gerne über drei Schreibtische wandern, bevor eine korrigierte
Variante hochgeladen werden kann – es muss ja Alles seine Ordnung haben. :-)
Und natürlich hat diese (also ich :D) keine Kosten und Mühen gescheut und sofort eine naturwissenschaftliche Fachkraft befragt (mich selbst). Leider hatte diese Fachkraft zwar Physik studiert, aber von Chemie trotzdem keine Ahnung. Es musste also dringend ein weiterer Gutachter beschafft werden: Zum Glück studiert unser Produktentwickler Adrian Chemie! Nachdem auch dieser die Ekelgefühle bestätigen konnte, wurde sofort ein Designer beauftragt, die Formel zu korrigieren. OK, der Designer war auch ich und die Änderung hat mich 5min in Photoshop gekostet, aber jetzt ist der Fehler endlich behoben! Die neue Version:
Deutlich besser, oder?
Philipp