Was hat Spock Dir bedeutet? Teil 1

Es hat etwas gedauert, aber endlich ist es soweit: Wir haben die Gewinner unseres Essay-Wettbewerbs zum Thema „Was hat Spock Dir bedeutet?“ bestimmt. Es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, Eure Gedanken und Gefühle zu Leonard Nimoy bzw. seiner Figur Spock zu lesen. Vielen Dank dafür und entschuldigt, dass die Entscheidung so lange gedauert hat. Wir haben allerdings wirklich jedes der 26 Essay ausführlich und mit viel Freude gelesen. Bei den 4 besten Essays war die Entscheidung dann wirklich nicht einfach, aber inzwischen steht der Gewinner fest :) Die versprochenen kostenlosen T-Shirts für jeden Einsender gab es aber natürlich für jeden und auch schon sofort nach Einsendung. Viel Spaß schonmal damit!

Damit die Spannung noch ein wenig Aufrecht erhalten wird, veröffentlichen wir jetzt nacheinander die 4 besten Essays, beginnend mit Nummer 4. Der Gewinner wird also am Sonntag bekannt gegeben. Bei allen veröffentlichten Essays gilt: Wir haben Rechtschreibfehler und manchmal ein paar kleine Dinge verbessert. Hier jetzt aber das viertbeste Essay, eingesandt von Michael Buchner:

Spock ist tot? Dieses mal wirklich

Leonard Nimoy ist tot. Einer der Helden meiner Jugend ist im Alter von 83 Jahren von uns gegangen. In der Original-Serie von Star Trek und in den Filmen spielte er die Rolle des Halb-Vulkaniers Spock und war für mich die Nummer 1 der Crew. Nicht der Captain, der immer nur hübsche Frauen jagte oder das Leben der Red Shirts aufs Spiel setzte, sondern der Vulkanier. Quasi der Ober-Nerd auf dem Raumschiff, der Emotionen zumindest in der Serie versteckte. In den Filmen zeigte er sie versteckt.

Sein Gruß „Live long and prosper“ wurde in meinem Freundeskreis Kult. Ebenso wie die dazu gehörende Geste. Auch wenn man mit der so seine Schwierigkeiten haben kann. Dass er nicht ewig leben würde war eigentlich klar, doch dass er jetzt von uns geht, im Alter von „nur“ 83 Jahren, das hat mich und andere dann doch erschreckt. Mein Freundeskreis, das sind Kinder der 80er, als die Serie in Deutschland zwar nicht mehr neu war, aber eben auf Grund der technischen Entwicklungen wieder an Aktualität gewann. Viele meiner Freunde haben Kindheits- und Jugenderlebnisse mit Nimoy verbunden. Einer meiner Bekannten hat von seinem Lehrer die Exponentialfunktion zum Beispiel an den kleinen flauschigen Tierchen aus der Folge Kennen Sie Tribbles? beigebracht bekommen.

Irgendwie war Leonard Nimoy quasi der Ur-Nerd. Technikbegeistert, wissenschaftlich interessiert und immer ein wenig tollpatschig was das Zwischenmenschliche angeht. Auch wenn seine Film-Karriere als Bösewicht startete, in Erinnerung geblieben ist er uns als einer von den ganz Guten. Einer, der die Lösung sucht, die am wenigsten Opfer fordert und für alle die besten Ergebnisse liefert. Auch wenn die Story hinter der Figur „Spock“ aus der Feder von Gene Roddenberry stammte, Nimoy gab dem Vulkanier doch sehr viel mit auf den Weg. Ich bezweifle, dass ein anderer Schauspieler jemals so gekonnt die Augenbraue nach oben ziehen könnte, eine Geste, die ich auch gerne besser nachahmen könnte um meinen Gesprächspartnern meine Skepsis besser mitteilen zu können. Denn das Hochziehen nur einer Augenbraue ist quasi DAS Zeichen von Skepsis geworden. Und das ist ebenso ein Verdienst von Leonard Nimoy.

Auch wenn Nimoy nicht auf diese Rolle reduziert werden wollte, genau diese Rolle hat (im Vergleich zu allen anderen Rollen, die er spielte) nicht nur ihn, sondern auch mich und wohl auch den Rest der Welt geprägt.

In Star Trek II starb Spock. Er starb um andere zu retten. Und er starb mit den Worten „Trauern Sie nicht um mich, es war eine logische Entscheidung. Das Wohl von Vielen, es wiegt schwerer als das Wohl von Wenigen oder eines Einzelnen. Ich war es und ich werde es immer sein, Ihr Freund. Leben Sie lange und in Frieden.“ Jetzt ist der Darsteller, der uns auch nach Star Trek in den neuesten Filmen und auch in The Big Bang Theory immer wieder zum schmunzeln, seiner vulkanischen Art aber treu, nie zum lachen gebracht hat, also von uns gegangen. Die Welt hat damit nicht nur einen hervorragenden Schauspieler und Regisseur verloren, sondern auch einen ehrlichen, liebenswerten und tiefsinnigen Menschen, der mit seinen Sprüchen und Tweets, mit seiner Lebenseinstellung und seiner Überzeugung, sicherlich auch dazu beigetragen hat, wie die Welt heute ist. Nicht die bösen Seiten der Welt. Nur die guten.

Das drittbeste Essay gibt es dann morgen :)

Tags: gewinnspiel, spock, star trek

Philipp

Ich bin der Chef von getDigital und war schon immer ein ziemlicher Nerd: Meine Jugend habe ich mit Warhammer, Magic, Pen & Paper und einem extrem nerdigen eMail-Spiel namens Eressea verbracht und gleich danach dann theoretische Physik studiert. Weil mir das aber irgendwie noch nicht gereicht hat, hab ich einfach auch noch mit meinem Freund Florian einen Nerd-Shop gegründet :)

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