Nachtrag zum Wikileaks-Shirt-Verkaufsverbot

Unser Beitrag von gestern hat ja im Netz ganz schön Wellen geschlagen – unter anderem haben Fefe, Netzpolitik, Nerdcore und die Süddeutsche Zeitung berichtet. Gleichzeitig wurden über 140 Tweets zum Thema abgesetzt. Vielen Dank an alle unsere Follower, die unsere Tweets dazu verbreitet haben!

Offenbar hat dadurch nun auch Bavaria verstanden, dass die Aktion gestern einfach unklug war: Herr Haberfelner von Bavaria (der auch gestern schon die zweite eMail geschrieben hatte) rief mich nämlich heute an, um die Sache nochmal zu besprechen. Wir haben uns etwas länger über das Ganze unterhalten und ich habe nochmal versucht darzulegen, dass es einfach keine gute Idee ist, einen der größten Wikileaks-Spendensammler in Deutschland derart gedankenlos abzumahnen. Er hat das auch eingesehen, insgesamt war der Tenor folgender: Herr Haberfelner entschuldigt sich für die eMail von gestern und bietet uns an, in einem Monat noch einmal zu schauen, inwiefern wir doch eine Lizenz erwerben oder anderweitig zusammenarbeiten können. Er bittet aber auch um Verständnis darum, dass er vorab mit anderen, größeren Unternehmen verhandeln müsse, die eine größere Vertriebsmacht haben als getDigital.

Ersteinmal freut es mich, dass Bavaria sich für das Vorgehen entschuldigt hat. Ob eine derart kommerzielle Verwertung der Marke Wikileaks eine gute Idee ist, halte ich weiterhin für sehr fraglich, aber ich hatte ja auch in meinem gestrigen Posting schon dargestellt, dass es schon auch eine legitime Komponente bei dem Vorgehen gibt: Immerhin gab und gibt es eine ganze Reihe an Shops, die einfach nur Wikileaks-Shirts zum Normalpreis verkauft haben, ohne irgendetwas zu spenden oder an Wikileaks abzugeben. Das  fand ich selbst nie besonders toll. Auf der anderen Seite hört sich das ganze aber so doch ein wenig zu sehr nach kommerziellem Durchstylen an, was einfach nicht zu einer hochgradig politischen Sache wie dieser passt. Und naja, natürlich waren die eMails an uns gestern nicht das, was wir uns gewünscht hätten, aber Schwamm drüber, sie haben sich dafür entschuldigt, also was solls, ich bin nicht nachtragend.

Bei aller Kritik an Wikileaks übrigens: Soweit ich weiß, gibt es bis heute nicht wirklich eine Alternative, der Status von Openleaks z.B. ist mir zumindest nicht klar. Und auch wenn sich Julian Assange scheinbar immer mal wieder etwas, nun ja, seltsam benimmt: Er hat trotzdem auch Großes geleistet. Insofern, mal schauen, wie es weitergeht mit den Wikileaks-Shirts. Wir halten Euch natürlich auf dem Laufenden.

Tags: abmahnung, rechtliches, wikileaks

Philipp

Ich bin der Chef von getDigital und war schon immer ein ziemlicher Nerd: Meine Jugend habe ich mit Warhammer, Magic, Pen & Paper und einem extrem nerdigen eMail-Spiel namens Eressea verbracht und gleich danach dann theoretische Physik studiert. Weil mir das aber irgendwie noch nicht gereicht hat, hab ich einfach auch noch mit meinem Freund Florian einen Nerd-Shop gegründet :)

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