Friday Fail – Essen vom Lieferanten

2. August 2013 Gesine Aus dem Leben bei uns

Jeden Freitag bestellen wir unser Mittagessen bei einem wechselnden Lieferanten.

Das machen wir so, damit wir zumindest ein Mal in der Woche alle zusammen essen. Als wir noch kleiner waren (in der alten Firma in Kiel Projensdorf), haben wir uns Mittags alle zum Essen im Lager getroffen, aber bei der jetztigen Größe kommen zu viele Menschen mit unterschiedlichen Bedürfnissen zusammen. Die einen gehen in die Kantine (völlig unverständlich, das Essen dort macht zwar nicht blind, aber es rutscht dennoch an der Kategorie „genießbar“ vorbei), andere ziehen es vor, sich den Magen an Mikrowellen Gulaschsuppe zu verderben und wieder andere kommen sowieso nicht vor Mittag ins Büro und essen ihre Tiefkühlpizza zu Hause im Bett.

Doch jede Woche hat einen Freitag und jeder freut sich schon die übrigen Tage auf leckeres Essen, das heiß und hübsch angerichtet von einem netten Herren oder einer Dame in einem bunt beklebten Kleinwagen angeliefert wird. Die Vorfreude ist stets riesengroß, weshalb wir ab kurz vor halb 1 schon immer ungeduldig im Flur auf und ab laufen und schmachtend auf das erlösende Klingeln an der Tür warten.

Unser Chef Flo und mein Kollege Martin haben heute sehr exquisit gewählt: Es sollten rosafarbene Kringelkrabben werden, Gambas genannt, eine wahrhaftige Delikatesse. 10 Stück beinhaltete das Angebot, mit frischen Kräutern, Peperonis und Knoblauch.  „Genug für zwei“, dachten sich die beiden, denn 3 ofenfrische Pizzabrötchen gehörten auch noch dazu. Hier seht Ihr das durchaus verführerische Werbebild aus dem Onlineprospekt:

 

Das Versprechen

Das Versprechen


 
Wer da nicht schwach wird … hat wohl einfach nichts übrig für Kringelkrabben ;)
Martin und Flo jedoch waren ganz versessen auf die kleinen Meerestierchen – doch als sie den Deckel anhoben, bot sich ihnen ein betrüblich stimmendes Bild, das all ihre Hoffnungen und Erwartungen an ein köstliches Mittagsmahl innerhalb von einer halben Sekunde in Grund und Boden stampfte:

 

Die Wahrheit

Die Wahrheit

 

Tja. Da fehlen sogar mir die Worte und das kommt nun wirklich nicht so häufig vor :D
Traurig schwimmen die kleinen Baby-Gambas in einer Lache aus fettigem Öl, in der sie wahrscheinlich schon letzte Woche ertränkt worden sind. Ihr Tod war mehr als unnötig, denn wer will das schon mit Genuss essen? Was hätten die süßen kleinen Wirbellosen doch für ein erfülltes Leben in Florians Aquarium führen können… aber nein, ihr Schicksal sollte ein anderes sein. Keine vollendete Glückseligkeit in guter Gesellschaft bei täglicher Fütterung – stattdessen ein gewaltsamer und unschöner Tod mit anschließener Beerdigung in einem Plastikteller. Traurig.

Der nie erwähnte, wahrscheinlich aus einer schlechten Laune des „Kochs“ (= des Verbrechers) hineingeworfene Rucola ist ebenfalls in Öl ertrunken und sieht mehr nach dem Unkraut aus, das mein Vater früher mit Hingabe aus den Fugen auf der Auffahrt gekratzt hat (jeder Mensch braucht Hobbies). Naja. Lecker ist anders, aber das ganze Fett hat den Magen der beiden jedenfalls so belastet, dass sie nicht mal aufessen mochten. Also war es am Ende doch zumindest eine günstige Angelegenheit.

Merke: Beim Pizzaservice bestellt man Pizza, nichts anderes. Man lasse die Finger nicht nur von Nudeln (die schaffen es eh nie vor dem Erreichen des Zustandes vollendeter Labbrigkeit bei einem einzutreffen) – und erst Recht von Gambas. Es sei denn, man verfügt über einen Magen, der einem echt alles verzeiht, gepaart mit bodenloser Anspruchslosigkeit, was Nahrungsmittel betrifft.

Tags: Friday Fail, Lieferdienst, Mitarbeiter, Pizza

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